Archiv der Kategorie: Klima

friedliche Mobilitätswende jetzt – ab geht’s zur BT-Petition

Falls Ihr Euch gewundert haben solltet, recht lange nichts mehr von mir gelesen zu haben – in letzter Zeit war ich – neben meiner Vernetzungs-und Multiplikationsarbeit in (überwiegend Online)-Konferenzen – angesichts der sich leider verschärfenden Krisen auf verschiedenen Ebenen vor allem knapp und bündig twitternd/ tweetend unter @CSF_Lakunabi unterwegs – was Ihr ja auch hier auf meiner Webseite in einem Fenster verfolgen könnt – aber natürlich auch gerne auf Twitter selbst abonnieren und damit zur Sichtbarkeit beitragen könnt.

Nun wird es aber mal wieder höchste Zeit für einen Post hier- verbunden mit meiner Bitte die folgende Bundestags-Petition (was ist das überhaupt?) mit zu unterschreiben und auch über Ostern eifrig weiter zu streuen –

meinen herzlichsten Dank schon mal dafür – denn jede Stimme zählt – ebenso wie die Kommentare unter der Petition – und es wäre schön diesmal nicht bis zum Schluss in 10 Tagen um 23:59 Uhr zittern zu müssen…;-)

Denn eine öffentliche (und übertragene) Anhörung im Petitionsausschuss nach Erreichen des Quorums wäre auf jeden Fall wünschenswert… 😉

wünsche Euch frohe und entspannte Ostertage und uns allen hoffentlich schnell wieder eine friedlichere Welt auch mit den richtigen Maßnahmen für mehr Klima + Biodiversitäts- und damit Menschenschutz,

lg, Carla (gerade mit Corona angeschlagen überwiegend das Bett hütend, aber dank vorheriger Boosterung hoffnungsfroh, bald wieder vollständig auf den Beinen zu sein – aber Daumen drücken kann nicht schaden… 😉

Angesichts des aktuellen IPCC-Berichtes (nur noch 3 Jahre verbleibend – die Klimalage ist also noch dramatischer als bisher bereits befürchtet…) braucht es dringend eine Mobilitätswende (und nicht nur einfach eine Antriebswende..) ein wichtiger Schritt dahin ist Eure Unterschrift unter folgender Bundestagspetition für ein Sofortprogramm für energetische Unabhängigkeit von Russland und Stärkung der Mobilitätswende- bereits über 24 000 haben unterschrieben, aber wir brauchen 50 000 – also gerne auch mithelfen zu streuen – Danke!

Hier geht’s zur Petition und deren Text: https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2022/_03/_11/Petition_131775.$$$.a.u.html

Kurzlink: https://fffutu.re/VsXsOU
Bitte möglichst nur nutzen, wenn es wie bei Twitter auf jedes Zeichen ankommt – denn damit ist ein höherer Energieverbrauch und ggf. weniger Transparenz verbunden… wie ich neulich eher durch Zufall erfuhr





Und falls Du noch Zweifel hast...
Anbei zwei  Zitate aus Twitterposts zur betreffenden Petition bringen es gut auf den Punkt:
" Du denkst: So eine #Petition bringt nix.
= Falsch❗️
Warum❓
In 1. Linie gehts um Debatten die daraus wachsen + die Debatte im Petitionsausschuss."

und von der von mir sehr geschätzten Mobilitätsexpertin Katja Diehl, die nicht nur auf Twitter lesenswert ist - siehe hier Autokorrektur

"Wir müssen echt mal was machen.
Da gibt es ja diese Petition.
Uff, hm, ich finde nur 98 % der Sachen, die die wollen, gut.
Uff, ja, ich finde es auch unbequem, mich da anmelden zu müssen.
Uff, das ist doch eh zu wenig.
Erwischt?
Dann unterzeichne!! :)"

together4forests – Jetzt EU-Konsultation (bis 10.12.) ausfüllen und Entwaldung stoppen!

Anbei ein sehr wichtiger Aufruf aus meinem Netzwerk – bitte unbedingt heute oder morgen noch teilnehmen an der EU-Konsultation und weiter streuen – Lieben Dank schon mal!

Manche von Euch werden sich vielleicht gewundert haben, solange nichts in meinem Blog gelesen zu haben – der einfache Grund ist, dass ich angesichts der klima-und coronakrisenbedingten wichtigen Onlinekonferenzen u.a. auf verschiedenen Politikebenen (siehe in meinem Trotz-Corona-Kalender) nicht hinterher komme mit meinen anderen Vorhaben.

Deshalb auf diesem Wege mal wieder der Aufruf, sich hier von meinen diversen Unterstützungsmöglichkeiten inspirieren zu lassen (habe übrigens bald wieder Weihnachten 😉

Außerdem trage ich mich seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, mich um ein/e Bufdi/ne 🙂 zu bemühen, sprich jemandem bei LaKunaBi einen ökologischen Bundesfreiwilligendienst oder gf. alternativ ein FÖJ zu ermöglichen – natürlich Coronahygiene-konform und auch ggf. rein online möglich.
Gerne diese Info also an potentiell Interessierte streuen – diese finden u.a. hier mehr zu meiner Arbeit – und hier einen weiteren Teil des Aufgabenspektrums für Berlin-Ansässige
Wünschenswert, aber nicht zwingend, wären übrigens gewisse WordPress-Kenntnisse , um auch diese Webseite in ihrer Vernetzungsqualität zu erhalten bzw. zu erweitern… an manchen Stellen kommt sie nämlich schon in ihre Jahre…;-)

lg + bleibt gesund und eine hoffentlich entspannte Vorweihnachtszeit wünscht Euch Carla (aka LaKunaBi 😉

„Die EU ist maßgeblich beteiligt an der Zerstörung des Regenwalds. Mit dem Aufruf #Together4Forests fordern wir jetzt ein Gesetz, das die Einfuhr regenwaldschädlicher Produkte in die EU verhindert. Hintergrund dieser Forderung ist eine offizielle Bürgerbefragung der Europäische Kommission, die aktuell zum Thema Entwaldung – noch bis zum 10. Dezember ‑ stattfindet.

Das ist unsere Chance! Zusammen mit über 100 Organisationen, rufen wir von OroVerde jetzt alle Menschen dazu auf, sich unserer Forderung nach einer wirkungsvollen Gesetzgebung anzuschließen und sie mit ihrer Stimme zu stützen ‑ denn gemeinsam sind wir stark!

Hier finden Sie eine vorausgefüllte Version der EU-Befragung, in der Umweltexpert*innen die besten Antworten für unsere Forderung als Ausfüllhilfe formuliert haben. Helfen Sie uns jetzt den Regenwald zu retten und unterstützen Sie diese Forderung mit Ihrer Stimme! Alles was Sie dafür tun müssen ist die 4 Felder zu Ihrer Person ausfüllen und die Forderung abschicken. Vielen Dank für Ihren Einsatz!

Hinweis: In der Ausfüllhilfe wurden nur die Antworten formuliert, die die Forderung einer regenwaldschützenden Gesetzgebung bekräftigen ‑ nicht jede Frage wurde daher beantwortet. Sollten Sie mit einer unserer Antworten unzufrieden sein, können Sie natürlich gerne die Befragung auf der Seite der Europäischen Kommission ausfüllen und unsere Antworten trotzdem zur Hilfe nehmen.“

bzw. hier inklusive Ausfülltipps

Nicht fliegen wird auch „Öffentlich“ einfacher :-) + Demo/ Aktion am 29.1./8:30

Auf die Schnelle eine wichtige Info aus meinem Netzwerk zum Thema Zugfahren statt Fliegen (nicht nur) für die WissenschaftlerInnen unter Euch, die ich Euch als Mitglied bzw. Unterstützerin von Stay grounded und Am Boden bleiben sowie flightfree (mit ihrer Kampagne: “ Setze dich aktiv für Klimaschutz ein und zeig mit deiner Unterschrift, dass du 2020 gemeinsam mit 100.000 Menschen auf dem Boden bleibst!“) nicht vor enthalten möchte…;-)
Ich selber bin – bis auf einen dummen Lapsus privater Natur in 2018 – seit gut 10 Jahren flugfrei – darauf bin ich inzwischen nicht nur stolz wie Bolle , sondern es geht mir auch sonst blendend damit – Fernreisen erlebe ich ähnlich intensiv lieber durch die Augen Anderer – siehe z.B. hier… 🙂

Und ganz am Ende meines heutigen Blogbeitrages,( obwohl es eigentlich an den Anfang gehören würde angesichts der offensichtlichen Kurzsichtigkeit der EntscheidungsträgerInnen…)
noch der dringende Aufruf zur Teilnahme an der Aktion morgen früh um 8:30 vor dem Bundeskanzleramt „Am Mittwoch will die Bundesregierung das Kohleausstiegsgesetz beschließen – und damit einen Ausstieg im Schneckentempo.…“ (solche Infos findet Ihr übrigens in der Regel auch in meinem öffentlichen LaKunaBi-Kalender – übrigens mit noch höherer Wahrscheinlichkeit, wenn ich wieder jemand finde, der mich beim Eintragen oder ähnlichem unterstützt…;-)

in diesem Sinnen, lg, Carla (aka LaKunaBi 🙂

PS: Wie immer könnt Ihr diesen Artikel gerne über die ganz unten aufgeführten Kanäle teilen – wenn ihr mich auf Twitter bereits abonniert habt, geht es dort vermutlich am schnellsten…;-)

„Liebe KollegInnen,

das Bundesreisekostengesetz wird geändert: Es kann
Bahn gefahren werden, selbst wenn das teurer ist. Zusätzliche
Übernachtungen und CO2-Kompensationen für Flüge werden erstattet. Das ist eine der Forderungen, die wir [als Scientists for future] hatten. Das Gesetz wird demnächst geändert, die Reglungen sind aber „ab sofort“ anzuwenden. Hier ist ein Schreiben vom Bundesministerium des Inneren:

https://unter1000.scientists4future.org/wp-content/uploads/2020/01/200121-Rundschreiben-Vorgriffsregelung-Bahnnutzung-immer-moeglich-gez.pdf


Das heißt: Wir dürfen Bahn fahren. Es ist sogar erwünscht. Nun müssen
wir es nur noch tun. Und hier könnten wir als WissenschaftlerInnen ein
wichtiges Zeichen setzen. Sie/Ihr habt es ja schon gesetzt und wir sind
jetzt 3000. Leider ist das aber nur knapp 1% der WissenschaftlerInnen im deutschsprachigen Raum. Was mir Hoffnung macht, ist, dass sich in der letzten Woche einiges getan hat. Die aktualisierte Tabelle findet sich hier:

https://unter1000.scientists4future.org/de/strasse-der-besten/

Die Liste aller Unterschriften ist hier:

https://unter1000.scientists4future.org/de/verzicht-auf-dienstlichekurzstreckenfluege-unterschriftenliste/

Wir haben Feedback bekommen, dass in einigen Unis erst noch der
Senat/das Präsidium/sonstwer darüber beraten muss, bevor irgendwas über den Uni-Verteiler läuft. Wartet nicht darauf! Die Univerteiler sind
wichtig, das hat die Uni-Osnabrück gezeigt, die jetzt schon bei 7,66%
ist, aber man braucht beides: Personen, die sich kümmern und einzelne
Leute anschreiben/ansprechen und die Mails über den großen Verteiler.
Mit den eigenen Mailing-Listen könnt Ihr schon anfangen. Wer wenn nicht jetzt? There is no time!

Das ist der Link zur Aktion:

https://unter1000.scientists4future.org/

Alle Seiten sind zweisprachig (oben im Menü Deutsch/Englisch).

Zu beachten ist auch die FAQ mit Argumentationshilfen. Wir werden die
auch aktuell halten:

https://unter1000.scientists4future.org/de/faqs-zu-kurzstreckenfluegen/

Ansonsten: #unter1000 auf FB, twitter oder sonstewo verwenden. Danke!

Herzliche Grüße


    Stefan Müller, Martina Schäfer und Gisbert Fanselow“

Und zum Abschluss auch noch ein sehr wichtiger Aktionsaufruf für morgen (Mittwoch) früh!

Am Mittwoch will die Bundesregierung das Kohleausstiegsgesetz beschließen – und damit einen Ausstieg im Schneckentempo. Die Pläne bleiben deutlich hinter den Empfehlungen der Kohlekommission[1] zurück, die schon zu schwach waren. Kommt das Gesetz, stellen in den nächsten Jahren gerade einmal zwei Kohlekraftwerke den Betrieb komplett ein. Viele Meiler laufen noch bis weit nach 2030 weiter.[2] Richtig absurd: Bundeswirtschaftsminister Altmaier (CDU) will in diesem Jahr sogar ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gehen lassen.[3] Die Bundesregierung weiß, wie umstritten das Gesetz ist – und möchte es deshalb möglichst schnell und lautlos verabschieden. Aber diesen Plan durchkreuzen wir: Mit einer Protestaktion bringen wir den Konflikt um die Kohle direkt vor das Kanzleramt. Dafür bauen wir ein Kraftwerk mit zwei meterhohen Kühltürmen auf – und einen Ausschaltknopf. Den wollen wir drücken, aber Campact-Unterstützer*innen mit Masken von Peter Altmaier und Bundeskanzlerin Angela Merkel schützen ihn Schulter an Schulter. Weitere Campact-Unterstützer*innen versuchen, diese Barrikade zu durchbrechen. So zeigen wir: Die Bundesregierung hält viel zu stark an der Kohle fest. Doch wir lassen nicht locker und kämpfen weiter – für einen schnellen Ausstieg.Damit diese Aktion groß und eindrucksvoll wird, brauchen wir möglichst viel Unterstützung. Seien Sie am Mittwoch in Berlin mit dabei – je mehr wir sind, desto besser!Ort: Bundeskanzleramt, Willy-Brandt-Straße 1, 10557 Berlin (Stadtplanlink)
Zeit: Mittwoch, 29. Januar 2020, 8.30 UhrWenn Sie kommen, teilen Sie uns dies doch bitte in einer kurzen Mail an aktion@campact.de mit. Dann können wir besser planen. Wir haben Kaffee und Tee dabei – bringen Sie gerne eine selbst gestaltete Fahne oder ein Plakat mit. So wird die Aktion noch bunter.Herzliche Grüße
Isabella Glott, Campaignerin
Matthias Flieder, CampaignerPS: Kommt das Kohleausstiegsgesetz in seiner jetzigen Form, verschwinden um den Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen ganze Dörfer – sie werden abgebaggert.[4] Das nehmen wir nicht stillschweigend hin. Machen Sie mit bei unserer Protestaktion.[1] „Kohleausstieg bis 2038“, taz, 26. Januar 2019
[2] „Wann die Braunkohle-Kraftwerke abgeschaltet werden sollen“, Der Spiegel, 16. Januar 2020
[3] „Scholz verspricht Kraftwerksbetreibern Milliarden-Entschädigung“, Der Spiegel, 16. Januar 2020
[4] „Kleinstmöglicher Kompromiss“, Deutschlandfunk, 16. Januar
 

Grüne Woche diesmal unter anderen Zeichen?

Manche von Euch haben ja eventuell schon meinen Hinweis auf die diesjährige Grüne Woche in meinem LaKunaBi-Kalender entdeckt…;-)

Auch dieses Jahr war ich bereits mehrfach vor Ort, um mir ein eigenes Bild zu machen und durfte dabei auch einiges Spannendes und hoffnungsfroh Stimmendes entdecken.
Zu den weiterhin kritischen Aspekten möchte ich dann ggf. in einem späteren Blogbeitrag noch mal kommen – Ihr als potentielle Besucher der IGW (und anderer Großveranstaltungen…) könnt aber auch selber schon positiv Einfluss nehmen z.B. auf die Abfallflut durch Probierbecher und -gefäße , indem Ihr wie ich einen Mehrwegbecher und – besteck (und ggf auch eine Tupperdose) mit nehmt und auch dort konsequent nutzt – meiner Erfahrung nach inspiriert das nämlich auch andere BesucherInnen…;-)
Auch bei den zahlreichen Giveaways schaue ich jeweils kritisch hin, ob ich sie wirklich haben möchte – so checke ich Baumwollbeutel z.B. erstmal , ob sie Gots- oder ähnlich zertifiziert sind – was anderes kommt mir nicht mehr ins Haus…;-) – ähnlich wie z.B. plastikverpackte Gummibärchen etc…)
Dabei entstehen übrigens mit den AusstellerInnen und anderen BesucherInnen auch immer wieder sehr nette und anregende Gespräche… kann ich also nur jeden dazu ermutigen…:-)
Und auch konstruktiv-kritisches NAchschauen + Nachfragen, auf was für Papier die Broschüren gedruckt wurden, helfen…. (optimal wäre Recyclingpapier mit blauem Engel – das FSC-Siegel ist leider nicht immer das Gelb vom Ei…) Und ich plädiere auch immer wieder dafür, dass dieses als Info dann auch leicht in dem Druckwerk zu finden ist…
Auf die Schnelle – denn gleich will ich weiter dort recherchieren – schon mal der Hinweis auf eine der diversen, vom Veranstalter angeregten Touren:

Die Klima-Tour
Dauer: ein Messetag
Hallen: 1.2b, 3.2, 9, 23a, 27
Empfohlener Eingang: Eingang Süd
Ticketempfehlung: Tagesticket

Wie klappt prima Klima?
Kaum ein Thema wird heute so stark diskutiert wie die Herausforderungen durch den Klimawandel. Das zeigt sich auf der Grünen Woche 2020 als Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau in einem umfassenden Informationsangebot. Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und umweltfreundliche Verfahren sind nur einige der wichtigen Trendthemen.

Hier schon mal ein kleiner Ausschnitt aus „So schmeckt Zukunft“ (Halle 3.2.)

Unter dem Motto #klimapraktiker erfahren Sie auf dem ErlebnisBauernhof (3.2), welche Lösungsansätze die Landwirtschaft zum Klimaschutz entwickelt. Hier werden Feldroboter und Traktoren mit klimafreundlichen Kraftstoffen gezeigt. Besuchen Sie die Diskussionsveranstaltungen und Live-Vorführungen zu den Themen Tierwohl, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „Wie schmeckt die Zukunft?“ präsentiert die deutsche Lebensmittelwirtschaft, wie „Klimaschutz auf dem Teller“ funktioniert und welche innovativen Konzepte verfolgt werden, um der Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt gerecht zu werden.“

Beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (23a) stehen die Verbraucher und deren Einflussmöglichkeiten im Fokus: Vom nachhaltigen Einkauf im Supermarkt über die Gestaltung eines insekten-freundlichen Gartens bis zur Verwertung von Lebensmitteln erhalten Sie nützliche Tipps, wie Sie einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Erstmals auf der Grünen Woche ist die Bewegung Fridays for Future mit einem Stand in Halle 22a vertreten.

Die neue Halle 27 macht Lust aufs Land: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) informiert zum Thema Bioökonomie: Finden Sie heraus, was Wissenschaft und Forschung tun, um Rohstoffe und Produkte in Zukunft nachhaltiger zu erzeugen, zu verarbeiten und zu nutzen. Wie Sie modern leben und sorgsam mit der Natur und seinen Ressourcen umgehen, können Sie bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) lernen. Wer selbst aktiv werden will, kann beim Deutschen Forstwirtschaftsrat einen Wald errudern.

Wie groß Ihr CO2-Fußabdruck ist, erfahren Sie beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) in Halle 1.2b. Außerdem lernen Sie hier, wie Sie zum Bienen- und Insektenschutz beitragen können.
Beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Halle 1.2b) reisen Sie im Klimabubble virtuell nach Madagaskar und erleben anschaulich die Auswirkungen des Klimawandels.
Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) in Halle 9 beschäftigt sich unter dem Motto „Klima2go“ mit den Zukunftsfragen des Gartenbaus. Sie erfahren, warum Torfeinsatz klimaschädlich ist, was Sie für die Pflanzengesundheit tun können oder wie Sie die Stadt grüner gestalten. Berlins Kleingärtner werden zu „ehrenamtlichen Herstellern“ von kühler Frischluft und Klimatrassen und zeigen, welche wesentliche Bedeutung Kleingärten für eine lebenswerte Stadt und das Klima haben und welche Forderungen sie an eine integrative Stadtentwicklung der Zukunft stellen. „

Am Ende dieser sportlichen Aktivität in Halle 27 hatte ich dann 3 Bäume für den Berliner Stadtwald errudert…:-)

In Halle 27 findet Ihr übrigens auch spannenden Stände z.B. über die Situation in der Lausitz und was nach der Braunkohle dort kommen könnte, sowie einen Ausblick darauf, welches Thema dieses Jahr auf dem Wissenschaftsschiff unterwegs sein wird.

Die Menschen unter Euch, die gerne mit Holz arbeiten, z.B. mit Kindern, könnten garantiert auch an einem der dortigen Gartenscheren-Ppräsentationsstände wieder viele kleine Holzaststückchen retten – einfach dort nachfragen… und notfalls ansonsten später mal bei mir – gerne dann in Tausch gegen etwas von dieser Seite…;-)

Alle praktischen Infos für den Besuch findet Ihr hier. Am heutigen Freitag ist die Messe übrigens bis 20 Uhr geöffnet – ansonsten noch bis einschließlich Sonntag jeweils bis 18 Uhr.

Wünsche Euch viel Spaß dort – und Mut zu konstruktiv-kritischen Fragen – denn sie bewegen mehr als Ihr wohlmöglich wagt zu hoffen …:-)

lg, Carla (aka LaKunaBi)

Werde diesen Blogbeitrag übrigens in den nächsten Tagen jeweils noch ergänzen – also gerne öfters reinschauen…;-)

LaKunabi’s TV- bzw. Mediathek…;-) Tipp: Auch in der , anlässlich des 10 jährigen Jubiläums von nano , gesendeten Reportage „Öko-Chancen unter der Lupe“ gibt es spannende Einblicke in mitwelt- und tierfreundlichere Formen der Landwirtschaft (ab 8:51min)

Was von der co2-Einsparung Deutschlands zu halten ist… + was echten Ökostrom ausmacht ?

Anbei mal wieder Neuigkeiten (mit diversen interessanten weiter führenden Links) aus meinem Netzwerk – verbunden mit meiner Anregung, die Vorsätze für´s neue Jahr zu nutzen , um, falls noch nicht geschehen, zu einem echten Ökostromanbieter zu wechseln…. 😉
Habe es selber Ende letzten Jahres übrigens endlich geschafft, auch mit meinem Erdgas zu einem Ökogasanbieter um zu ziehen – hilfreiche Links dazu findet Ihr u.a. in meinem ständig ergänzten „Alphabet“ der Alltagsmöglichkeiten… 😉 dort u.a. mit einer neuen Linkliste aus dem Wuppertalinstitut “ Meine Energiewende mache ich mit Links“

In diesem Sinne wünsche ich euch ein frohes Neues mit Frieden, Gesundheit, einem guten Leben für Alle – und was Ihr Euch sonst noch so wünscht… und uns Allen ein Jahr mit u.a. mutigeren EntscheiderInnen und ambitionierteren Klimaschutzmaßnahmen!

Pre-Ps 😉 Eine meiner Ansicht nach gute Art des Mutmachens bis Anstupsens…;-) habe ich übrigens bei der letztjährigen Ausstellung der Group Global 3000-Galerie (wo seit gestern übrigens bereits die neue Ausstellung läuft, diesmal zum Thema „Fossile Sucht“) kennengelernt. Die dort gegen Spende erstandenen „Life letters“ von der deutsch-kanadischen Künstlerin Alexa Helbig und deren Idee habe ich nicht nur eifrig bei diversen Veranstaltungen unter die Leute gebracht, sondern schreibe gerade selber an diverse EntscheiderInnen…. und nutze ansonsten auch jede Gelegenheit u.a. bei Konferenzen z.B. PolitikerInnen freundlich, aber (GfK-)bestimmt als demokratie- und klima/umweltbesorgte Bürgerin anzusprechen – und stoße dabei auf erstaunlich offene + dankbare Ohren… kann also nur jede(n) von Euch ebenso dazu ermutigen 🙂
lg, Carla

PS: Und für alle , die es nicht noch nicht mit bekommen haben: das große Demokratie-Event am 12 6. 2020 im Olympiastadion kann stattfinden 🙂 Auch GermanZero ist übrigens mit von der Partie! Und ich freue mich, dass auch mein wildes Mobilisieren noch am 24.12. über meine sämtlichen Kanäle vielleicht ein wenig zum Erreichen des Fundingzieles von 1,8 Mio € bei getragen hat…. 🙂

Statement von GermanZero zum Kohlendioxid-Ausstoß in Deutschland

 Völlige Verfehlung des 1,5-Grad-Ziels trotz 35% CO2-Einsparung

Berlin, 7.1.2020. Zum 35%-Einsparerfolg bei CO2-Emissionen in Deutschland, veröffentlicht gestern von Agora Energiewende, nimmt GermanZero Stellung. Zum Erreichen des Pariser 1,5-Grad-Ziels müsste Deutschland bereits 2023 klimaneutral sein, wenn die noch zu emittierenden Restmengen zugrunde gelegt werden. Die Bundesregierung verweigert nach wie vor eine Stellungnahme zu den verbleibenden Restemissionsmengen. GermanZero hat am 17.12.2019 einen umfassenden Klimaplan vorgelegt und auf diese gravierende Zielverfehlung hingewiesen.

Für die völkerrechtlich verbindliche Zielsetzung einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad können weltweit nur noch 420 Gigatonnen CO2 emittiert werden. Der deutsche Anteil beträgt 3,1 Gigatonnen. Beim derzeitigen jährlichen Ausstoß von 0,8 Gigatonnen (800 Millionen Tonnen) müsste Deutschland bereits 2023 klimaneutral sein. Die Ziele der Bundesregierung von ehemals -40% bis 2020, -55% bis 2030 und 80-95% bis 2050 missachten diesen mathematischen Zusammenhang.

„Wir fordern die Bundesregierung auf, unmissverständlich klarzumachen, von welchen Restemissionsmengen sie für das zugesagte 1,5-Grad-Ziel ausgeht. Die Bundeskanzlerin und Bundesumweltministerin müssen zeitnah ihre Klimaziele an die naturwissenschaftliche Realität anpassen“, erklärt Heinrich Strößenreuther, Gründer und Vorstand von GermanZero.

Diesen Zusammenhang hat GermanZero am 17. Dezember 2019 mit der Veröffentlichung ihres Klimaplans vorgestellt. Der Klimaplan zeigt erstmals auf, wie Deutschland innerhalb von zehn Jahren klimaneutral werden kann und damit das 1,5-Grad-Versprechen einhält.
 

Weiterführende Links:
Über GermanZero: www.GermanZero.de

Zum Klimaplan von GermanZero auf Seite 6 bzgl. Restemissionsmengen: https://germanzero.de/klimaplan

Mitschnitt der GermanZero-Pressekonferenz vom 17.12.2019 zu der Zielverfehlung ab Minute 27:45:  https://www.youtube.com/watch?v=GfZ8gJzBZHE&feature=youtu.be

Antworten der Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf Nachfragen zu Restmengen und Zielen der Bundesregierung ab Minute 0:31 in ARD-Kontraste: https://twitter.com/ARDKontraste/status/1178663685243490304

 #germanzero
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Über GermanZero: GermanZero wurde von Heinrich Strößenreuther gestartet, laut taz Deutschlands erfolgreichster Verkehrslobbyist. Er initiierte den „Volksentscheid Fahrrad“ in Berlin und hat damit für Deutschlands erstes Mobilitätsgesetz gesorgt. Er gab den Anstoß für mittlerweile 25 Rad-Entscheide und hat so die deutsche Verkehrswende von unten ausgelöst. Strößenreuther ist ein erfahrener Projekt- und Change-Manager, Geschäftsführer, mehrfacher Gründer und war im Senior Management der Deutschen Bahn, im Bundestag und bei Greenpeace tätig. 
Hinter GermanZero versammelt sich seither ein Team von mittlerweile weit über 50 Klima-, Management- und Kommunikationsprofis sowie eine stetig wachsende Gruppe von Unterstützern aus allen Teilen der Bevölkerung, die gemeinsam eine schlagkräftige, bundesweite Organisation aufbauen. 
Zudem konnte GermanZero viele prominente Unterstützer gewinnen – darunter Joko Winterscheidt, Charly Hübner, Carolin Kebekus, Sven Regener, Eva Menasse, Jan Delay, Lars Jessen, Jan Josef Liefers und Anneke Kim Sarnau. 
GermanZero setzt auf intensive Partnerschaften mit den relevanten Akteuren und steht mit den Schlüsselpersonen bei Fridays for Future oder Scientists for Future in engem Austausch.

Es gibt einen neuen ROBIN WOOD Ökostromreport!

"Neu ist insbesondere eine Suchfunktion, in der die Bewertung aller 1.200 untersuchten Anbieter mit Ökostromangebot abrufbar ist (von den ganz
großen bekannten bis hin zu den vielen kleinen lokalen Anbietern). Wie immer geht es bei dem RoWo Report nicht nur darum, ob Anbieter zu 100%
Ökostrom verkaufen, sondern auch mit welchen Unternehmen die Anbieter
zusammen hängen und von welchen Betreibern sie Strom beziehen - um sicher zu stellen, dass wirklich kein Geld an die Kohle- und
Atomindustrie geht.

Ihr findet den Report unter: https://www.robinwood.de/oekostromreport"

Fairy challenge, Digitalisierung und zu überdenkende Sätze – nicht nur in der Weihnachtszeit…;-)

Passend zur Vorweihnachtszeit möchte ich Euch diesmal dieses inspirierende „Projekt“ eines Freundes ans Herz legen:

“ Morgen wird dich eine gute Fee besuchen. Sie wird sagen: „Ich weiß, mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit muss es jetzt schneller gehen. Du darfst dir daher drei Änderungen wünschen, die im Deutschen Bundestag zu Beginn des kommenden Monats beschlossen werden. Welche drei Änderungen von Gesetzen, Regeln, Vorschriften, Institutionen, die deiner Meinung nach möglichst viel zur Vermeidung der Klima- und Nachhaltigkeitskrise beitragen, nennst du mir?“
Bist du bereit? „

Zudem möchte ich Euch anlässlich des aktuellen WBGU-Gutachtens Unsere gemeinsame digitale Zukunft, (nähere Infos siehe auch im Kalender und in meinen Tweets), zu dem man hier bis Ende 2020 mit diskutieren kann, auch auf das Forum der „Bits & Bäume“ Bewegung hinweisen, deren Forderungen mir ebenfalls unterstützenswert erscheinen:

Forum der „Bits & Bäume“ Bewegung! Wir diskutieren über Nachhaltigkeit & Digitalisierung

Dieses Forum verbindet Menschen mit Interesse an Diskussionen und Aktivitäten rund um den Themenkomplex „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“. Es ist eine Plattform zur Vernetzung, Koordinierung und Mobilisierung. Zielgruppe sind insb. Organisationen und Communities aus den Bereichen IT, Digitale Bürgerrechte, Umwelt & Nachhaltigkeit.

Was treibt uns an?

Wir suchen Antworten auf diese Fragen:

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für stabile Tech-Communities?

Welche ökologischen Chancen stecken in digitalen Anwendungen etwa für Klima- und Ressourcenschutz?

Welche Arten von Digitalisierung stehen diesen Zielen entgegen oder sind gar kontraproduktiv?

Wie kann die digitale Gesellschaft demokratisch und gerecht gestaltet und zugleich darauf ausgerichtet sein, auf friedvolle Weise die Grundlagen unseres Lebens auf diesem Planeten zu bewahren?

Unsere bisher gefundenen Antworten auf diese Fragen sind als Forderungen hier zusammengefasst und bereits von allen Trägerorganisationen und Hunderten anderer Personen und Organisationen unterzeichnet:
bits-und-baeume.org

Wir fordern eine nachhaltige Digitalisierung! Bits & Bäume Bewegung

Unterzeichne und bekräftige diese gemeinsamen Forderungen wichtiger Organisationen.“

Auch möchte ich Euch auf diesen lesenswerten Artikel hinweisen:

Und zum Abschluss auch noch einige

“ Tipps für nachhaltige Weihnachten von den ParentsFF;
🌲⛄️⭐️🎄Christmas For Future🎄⭐️⛄️🌲

🌏Geschenke für eine lebenswerte Zukunft: https://parentsforfuture.de/de/schenke_zukunft
🌳Verschenke Bäume zu Weihnachten bei Plant for the Planet: https://www.plant-for-the-planet.org/de/unterstuetzen/baumgeschenk
🕗Verschenke Zeit statt Zeug: https://www.zeit-statt-zeug.de/de
🎄Schmücke deinen Baum im Garten oder eine Zimmerpflanze
🎁Packe deine Geschenke in Stoffreste oder Altpapier
🥬Macht ein kreatives Festessen: regional, saisonal und kein oder weniger Fleisch (Bioqualität/Wild)
✝️Unterstütze die Christians For Future: https://christians4future.org/.

Danke für euren Einsatz für ein nachhaltigeres Weihnachten, besinnliche Feiertage und viel Licht🔆 und Liebe❤️ im neuen Jahr für euch!“

Dieses wünscht Euch auch Carla (aka LaKunaBi)

Lebensmittel retten darf kein Verbrechen sein

Anbei eine aktuelle Info aus meinem Netzwerk von Caro und Franzi, zwei Studentinnen, die wegen des Rettens von Lebensmitteln aus Containern bei Edeka verurteilt wurden – während in vielen anderen Ländern das Containern legal oder zumindestens geduldet ist und wie z.B. in Frankreich den Supermärkten sogar gesetzlich verboten ist, noch genießbare Lebensmittel einfach weg zu werfen!

Und falls ihr die Petition noch nicht unterschrieben habt …. siehe der Link weiter unten..;-)

lg, Carla

„Liebe Unterstützer*innen und Unterzeichner*innen der Petition „Containern ist kein Verbrechen“,

es ist nun lange her, dass wir die Neuigkeiten unseres Containerfalls mit euch geteilt haben. Die Entscheidung des Bayrischen Obersten Landesgerichtes ist eingetroffen. Leider haben wir eine negative Antwort auf unsere Revision erhalten. Trotz unserer Verurteilung bleibt weiterhin die Absurdität bestehen, dass in Zeiten der Klimakrise der Schutz unserer Lebensgrundlagen hintangestellt wird. Nach reichlichen Überlegungen haben wir uns dazu entschieden, gemeinsam mit unseren Anwält*innen und der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) eine Verfassungsbeschwerde einzureichen. In diesem Sinne kündigen wir unsere persönliche Einreichung der Klage vor dem Bundesverfassungsgericht am 8. November in Karlsruhe an, welche von einer Kundgebung im Schlosspark gegenüber dem Gericht ab 11 Uhr begleitet wird.

Der Gang vor das Bundesverfassungsgericht bedeutet nicht nur die Verteidigung unseres persönlichen Falles, sondern ist Teil eines demokratischen Prozesses.

Nach dem Amtsgerichtsurteil vom 30. Januar sind wir in Revision gegangen. Wir wollten das Bayrische Oberste Landesgericht von unserer Auffassung überzeugen, dass mit dem Wegwerfen von Lebensmitteln in die Mülltonne das Eigentum an ihnen aufgegeben wird. Mit der Revision haben wir uns den Freispruch erhofft. Doch auch das Revisionsgericht sah von einer Eigentumsaufgabe ab. Auf dem Papier sind wir nun Straftäterinnen – genauer gesprochen Diebinnen gem. §242 StGB. Wir möchten nicht anzweifeln, dass das Gericht wohl überlegt sein Urteil gesprochen hat. Doch wollen wir nicht unhinterfragt lassen, nach welchem Gewissen und im Sinne welcher Grundannahmen diese Entscheidung gefallen ist. Mit der Kriminalisierung der Lebensmittelrettung lässt man der sinnlosen Vernichtung von Nahrungsmitteln den Vortritt, sodass der Schutz unserer Lebensgrundlagen weiterhin hinter dem Schutz von Eigentum ansteht.

Können wir uns eine solche Haltung wirklich noch leisten? Nein, dies ist definitiv nicht mehr vertretbar. Die Entscheidung der letzten Instanz ist eine große Ernüchterung für uns. Im Rahmen der letzten großen Klimademo standen wir gemeinsam – wie manche jeden Freitag – auf der Straße und haben in ganz Deutschland „Klimagerechtigkeit – jetzt“ gefordert. Kann dieses Urteil eine adäquate Antwort darauf sein?  Es ist nicht nur, dass wir es persönlich schade finden, wenn wir eine Banane unangetastet im Müll sehen, sondern wir können nicht hinnehmen, dass tausende dieser Bananen täglich vernichtet werden. Denn sie verweisen auf eine enorme Ressourcenverschwendung – hier vor unseren Augen. Wenn wir in den aktuellen Klimadebatten über CO₂-Einsparungen diskutieren, so müssen wir beachten, dass die Herstellung und der Transport von Lebensmitteln für einen beachtlichen Anteil an den ausgestoßenen Treibhausgasen verantwortlich sind. Hiervon soll ein Drittel alleine für den Müll sein? So sehen wir, dass die Straftat, die wir begangen haben, auf ein Verbrechen aufmerksam macht – ein Verbrechen an der Menschheit – nichts Geringeres als der Diebstahl der Lebensgrundlage zukünftiger Generationen.

Wir möchten sehen, dass Worten Taten folgen. Noch im Juni haben sich die Justizminister*innen der Länder gegen eine gesetzliche Entkriminalisierung des Containerns ausgesprochen.  Damit wurden mehr als 130.000 Unterschriften unserer Petition unbeachtet gelassen, mit der Begründung: Containern wäre nicht die Lösung des Problems und andere Wege müssten gefunden werden.  Geschehen ist seitdem allerdings rein gar nichts, ganz im Gegenteil: am 11. Oktober bei der Bundesratssitzung wurde eine weitere Chance vertan, sich dem Problem der Lebensmittelverschwendung mit konkreten politischen Entscheidungen zu stellen. Supermärkte sollen auch weiterhin nicht dazu verpflichtet werden, noch genießbare Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen zu spenden und die Initiative eines Wegwerfstopps wurde erneut verworfen. So dürfen wir gespannt sein, welche Wege beschritten werden, um das selbstgesetzte Ziel der Regierung – die Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis 2030 – zu erreichen. Gute Worte sind noch keine guten Taten.

Wir möchten jedoch nicht allein Politiker*innen als unsere Vertreter*innen kritisieren, sondern dazu anregen, ihnen deutlicher zu machen, was sie vertreten sollen. Die Frage, ob das Eigentum oder unsere Lebensgrundlagen schützenswerter sind, darf nicht nur von Einzelnen beantwortet werden. Indem wir sowohl von uns persönlich, als auch von anderen eine Auseinandersetzung gefordert haben, konnten wir gemeinsam eine breite gesellschaftliche Debatte anstoßen. Das Thema Lebensmittelverschwendung ist auch aus der politischen Agenda nicht mehr wegzudenken. In diesem Zusammenhang möchten wir dazu ermutigen, Lösungen zu formulieren und diese von unseren Vertreter*innen einzufordern.  Lasst uns verantwortungsvolle und für alle vertretbare Wege finden! Möchten Lebensmittelretter*innen weiterhin containern gehen dürfen? Wenn sich die Justiz dazu gezwungen sieht, uns zu verurteilen, weil wir weggeworfene Bananen essen wollten, dann ist dem Schutz unserer Lebensgrundlagen in Anbetracht der Klimakrise nicht genug getan. Neue Fragen fordern andere Antworten.

Es ist nicht nur schade, dass wir verurteilt worden sind, sondern es tut uns auch leid für alle Unterstützer*innen, die sich im Laufe des Verfahrens gegen die Kriminalisierung ausgesprochen haben. An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass wir gemeinsam bereits vieles geschafft haben. Mittlerweile haben über 150.000 Menschen diese Petition unterzeichnet. Wir bedanken uns nochmal bei euch für die Solidarität und euren Einsatz. Unsere Forderungen werden wir weiterhin laut kundtun. Je mehr Stimmen sich versammeln, desto lauter können wir sein. Werdet nicht müde, die Petition zu verbreiten: https://weact.campact.de/petitions/containern-ist-kein-verbrechen-1

Wir schauen gespannt auf das bevorstehende Ereignis. Gemeinsam mit unseren Anwält*innen Susanne Keller und Max Malkus und der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) arbeiten wir an einer Verfassungsbeschwerde. Am Freitag, den 8. November um 12 Uhr werden wir gemeinsam die Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe persönlich einwerfen. Zu diesem Anlass wird eine Kundgebung ab 11 Uhr vor Ort am Schlosspark (gegenüber dem Bundesverfassungsgericht) stattfinden, in der wir für unser Anliegen an die Öffentlichkeit treten werden. Wir laden euch herzlich dazu ein, an diesem Tag dabei zu sein – als Teilnehmer*innen oder Mitorganisator*innen.

Solidarische Grüße,

Caro & Franzi

mail: olchis-containern_1@riseup.net
blog: http://olchiscontainern1.blogsport.de

Bericht zum Revisionsurteil: https://www.br.de/nachrichten/bayern/containern-ist-diebstahl-urteil-gegen-studentinnen-bestaetigt,ReqxuaZ

GFF: www.freiheitsrechte.org

RA Malkus: http://liebknechthaus.lawyer/de_DE
RA Keller: http://www.rechtsanwaltskanzlei-aust-keller.de/

Was macht die GFF? Die Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V. koordiniert und finanziert Gerichtsverfahren, um Grund- und Menschenrechte gegen staatliche Verletzungen zu verteidigen. Die GFF setzt sich mit ihren ersten Verfahren beispielsweise für die informationelle Selbstbestimmung, die Informationsfreiheit und die Pressefreiheit ein. Zudem streitet sie für die Freiheit von Diskriminierung. Sie bringt dafür geeignete Kläger und Klägerinnen mit exzellenten Juristen und Juristinnen zusammen, um gemeinsam gerichtlich gegen Rechtsverletzungen vorzugehen. Zu den aktuellen Projekten zählen Klagen gegen die Massenüberwachung von Flugpassagieren und Verfassungsbeschwerden gegen den massenhaften Einsatz von Staatstrojanern, zuletzt im neuen Polizeigesetz in Baden-Württemberg, aber auch die Klage einer Journalistin gegen Entgeltdiskriminierung.“

meine aktuelle Blogempfehlung:-)

LaKunabi mit von der Partie beim morgigen Klimatag :-)/ PeTition/ XR

Zuvor möchte ich Euch aber noch auf diese Petition aufmerksam machen : “ Im Namen des Verbraucherschutzes fordern wir den Bundestag auf, das durch die Herstellung emittierte CO2e (CO2 und äquivalente Treibhausgase) auf allen in Deutschland vertriebenen Lebensmitteln verpflichtend zu kennzeichnen. Sollte die Regierung meinen, dieser Forderung nicht auf nationaler Ebene nachkommen zu können, erwarten wir, dass sie sowohl eine Pflichtkennzeichnung auf europäischer Ebene anstößt als auch – übergangsweise – eine freiwillige Kennzeichnung in Deutschland umsetzt. “ Würde mich sehr freuen, wenn Ihr sie auch unterschreiben und weiterverbreiten würdet – Danke! Meiner Ansicht nach ist eine solche Kennzeichnung längst überfällig und nötig, damit VerbraucherInnen leichter verantwortungsvolle Entscheidungen treffen können!

„Klimaschutz duldet keinen Aufschub mehr! Du willst Dich informieren, Gleichgesinnte kennenlernen oder sofort aktiv werden? Hier bist Du richtig. Bei uns stellen sich viele der Berliner Gruppen und Organisationen vor, die sich für Klimaschutz einsetzen. Vom Verkehrsbereich über die Bereiche Abfall und Zero Waste bis hin zu den Auswirkungen der Klimakrise auf Gesundheit oder das Ökosystem.
Wir freuen uns auf Dein Kommen – denn Klimaschutz geht nur gemeinsam! Wir. Zusammen. Jetzt.
50 Berliner Gruppen, Vereine und Initiativen

mit umfangreichem Programm:
Workshops Vorträge • Infostände • Kaffee & Kuchen • sitzen, quatschen, diskutieren • Leute kennenlernen • Ausstellungen • Börse fürs Mitmachen und Engagement • Kinderprogramm • Eintritt: frei

5

VOLLGUTLAGER • Rollbergstr. 26 • 12053 Berlin-Neukölln • Areal der Alten Kindl Brauerei“

Würde mich sehr freuen, Euch dort wieder zu sehen oder ggf. kennen zu lernen 🙂

Außerdem möchte ich Euch einen mir sehr wichtig erscheinenden Text aus meinem Netzwerk nicht vor enthalten – auch weil ich immer wieder meiner Ansicht nach nicht zutreffende Einschätzungen und Behauptungen zu XR in den diversen Medien lese und höre, zu denen dieser Text schafft, ein Gegenbild zu schaffen.

Eine spannende Lektüre und ein entspanntes Wochenende wünscht Euch,

Carla (Aka LaKunaBi 😉

„Liebe Klimagerechtigkeitsbewegte,

ich wollte kurz etwas teilen, was ich sehr belastend fand, als ich es mitbekommen habe. Ich spreche hierbei nur für mich! Wie vielleicht einige mitbekommen habe, hetzt Jutta Ditfurth ja seit Wochen gegen Extinction Rebellion. Sie mischt hierbei einzelne gerechtfertige Kritikpunkte, welche eine konstruktive Diskussion wert wären (und diese auch geführt wird) mit einem großen Haufen von Falschinformationen und Polemik.

Seit ihrer ersten Twitterposts versuchen verschiedene Menschen von XR Jutta Ditfurth zum Gespräch einzuladen. Per Mail, Twitter, auf allen Kanälen. Ohne Erfolg! Jutta Ditfurth ist nicht gesprächsbereit, möchte nicht kritisch hinterfragen, Standpunkte austauschen und gemeinsam diskutieren. Stattdessen bleibt sie bei ihrer Twitterscreenshot-Kritik. Gestern haben sie einige Personen auf der FFF-Demo in Jena nett und offen angesprochen, um wiederholt ein Gesprächsangebot zu unterbreiten. Leider nochmals keine Chance! Jutta Ditfurth kündigte an, so wortwörtlich, XR zu „zerschlagen“ und hat desweiteren angekündigt noch einiges mehr zu unternehmen in den nächsten Wochen.

Mein Anliegen: Diskutiert die Kritik an UND Solidarität mit XR. Denn auch wenn XR eine sehr widersprüchliche Bewegung ist, welche in vielen Punkten kritisch zu sehen ist, möchte ich vor Spaltungstendenzen zu warnen und weiter in lebendiger Diskussion zu bleiben! Viele der Punkte von Ditfurth sind reine Diffamierung, ohne Belege, ohne realen Bezug. Und die wichtigen konstruktiven Kritikpunkte werden aktuell innerhalb von XR lebendig diskutiert. z.B.

– Die Aufnahme einer vierten Forderung zum Thema Klimagerechtigkeit und koloniale Machstrukturen, sowie Klassenverhältnissen wird aktuell diskutiert. Hier der spannende Impuls: https://www.facebook.com/669878010051366/posts/914196068952891/
– Auch wenn diese Diskussion das Verhältnis zur Polizei tatsächlich auch beinhaltet, ist ein wichtiger Reflexionspunkt von XR Deutschland der Umgang mit dem Thema Polizei und Polizeigewalt, sowie die zukünftige Verortung im Rahmen der Proteste.
– Fehler wie späte Solidarisierung mit anderen Bewegungen, Datenschutzproblematik, gewisse Aktionsvorfälle (XR Hamburg) und problematische Zusammenarbeit (XR Frankfurt) wurden zugegeben und sich distanziert. Meist waren dies Fehler aufgrund von mangelhafter Informationsbeschaffung oder Verantwortungvergabe.
– Nach den Fehlern wurden menschenverachtende Einstellungen wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus etc. stärker benannt und sich davon distanziert.
– Solidarität mit Rojava wurde sogar in der Rebellion Week am 9. Novemberg gezeigt.

Für mich bedeutet das: XR hat bewiesen, dass sie lernfähig, diskussionsbereit, offen sich selbst in Frage zu stellen und bereit sich weiter zu entwickeln sind! Viele Ortsgruppen haben gelernt und beginnen sich stärker mit lokalen Strukturen zu vernetzen und bspw. für die Ende Gelände Aktion in der Lausitz zusammen zu arbeiten. Auch wenn sich noch einiges ändern muss, sehe ich hierbei die Chancen. Denn wir dürfen nicht vergessen:

– Es gibt aktuell keine global noch stärker wachsende Bewegung, die massenhaften zivilen Ungehorsam breiterer Bevölkerungsschichten plant und tatsächlich möglich macht
– XR hat spannende Ansatzpunkte. Die Bürger*innenversammlung als Alternativmodell zu den ständigen Befriedungstaktiken der Kommission (Kohle, Verkehr etc.) könnte ein spannendes realpolitisch Konzept sein, um die Klimagechtigkeitsbewegung endlich realpolitisch wirksam zu machen. Die Ergebnisse aus anderen Ländern zeigen das unmissverständlich und eindeutig. Das muss natürlich noch diskutiert werden, aber es ist ein spannender Ansatz.
– XR politisiert und radikalisiert neue Personengruppen für die Klimagerechtigkeitsbewegung.
– XR ist eine unabhängige Grasswurzelbewegung, dezentral organisiert, nicht zentral gesteuert. Dadurch können wir durch lokale Debatten mit den ansäßigen Ortsgruppen einen gemeinsam basisdemokratischen Weg einer vielfältigen Klimagerechtigkeitsbewegung beschreiten.
– XR stellt die Systemfrage und hat aktuell die radikalsten Einsparziele, welche 1,5 Grad bei der Einhaltung tatsächlich beinhalten würden. (FFF Forderungen würden 1,5Grad Ziel sprengen)

So, jetzt reicht es mit meinem Impuls. Hoffentlich könnt ihr die Bedenken nachvollziehen. Für interessierte unten ein Text, welcher Jutta Ditfurths Behauptungen ausführlich bespricht.

Frohes Schaffen und wir sehen uns auf der Straße!
M.




+++++ Ab hier der Text zu Jutta Ditfurths Behauptungen +++++



Endlich wieder Spaltung!

Ein Einordnung aus Bewegungsperspektive auf Extinction Rebellion und die Behauptungen von Jutta Ditfurth

Vorwort:

Jutta Ditfurth möchte die Klimabewegung spalten. Oder sie braucht einfach nur Aufmerksamkeit für ihre neues Buch und ihre Lesungen. Das würde aus ökonomischer Interessenperspektive mehr Sinn ergeben. Aber ich möchte darüber hier nicht spekulieren, sondern einen Faktencheck und Perspektivwechsel auf ihre Behauptungen ermöglichen. Wichtig ist: Jutta Ditfurth steht weiterhin nicht zum persönlichen Gespräche bereit. Guter Qualitätsjournalismus arbeitet normalerweise mit Interviews. Mit direkter Konfrontation der Kritik und der möglichen Reaktion. Aber das möchte Jutta Ditfurth nicht. Ich würde wirklich sehr sehr gerne mit persönlich Jutta Ditfurth sprechen und mich über die Kritik austauschen. Nur leider möchte sie das nicht!

Ihr Quellenlage besteht aus einzelnen Twitterposts und Artikeln, die ihre eigene Sicht der Dinge bestätigen. Aus diesem Grund möchte ich eine alternative Bewertung der Situation liefern, damit ihr euch selbst eine Meinung bilden könnt.

Meine Sprechposition:

Hallo! Ich war bei Ende Gelände aktiv gewesen und ich finde das natürlich immer noch klasse! Nach der Koko-Desaster wollte ich jedoch etwas neues machen und XR brauchte Support von erfahrenen Bewegungsaktivist*innen. Meine persönliche politische Einstellung ist klar links. Ich sehe das Parteiensystem als notwendiges Übel um reale politische Errungenschaften zu erkämpfen. Der Druck der Straße ist für mich aber essentieller. Gleichzeitig glaube ich, dass die deutsche Linke zu oft über Spaltung, Abgrenzung und Denunzierung kritisiert statt solidarische Kritikpunkte für Zusammenarbeit formuliert, um eine vielfältige Bewegung zu stärken.

Ich beobachte XR seit den Protesten im Oktober 2018 und bin seit März 2019 auch mit internen Strukturen in der Ortsgruppe Leipzig vertraut. Zudem habe ich in diesem Zeitraum auch Einblicke in einige nationale Arbeitsgruppen bekommen und war bei einigen OGs zu Besuch.

1. Behauptung:

XR ist keine »gewaltfreie Klimabewegung« sondern eine religiöse-gewaltfreie esoterische Sekte, welche an die Apokalypse der baldigen »Auslöschung der Menschheit« glaubt und »Selbstaufopferung« empfiehlt.

Antwort:

Dies kann nur als polemische und haltlose Denunzierung bezeichnet werden. Es gibt absolut keine Belege für Sektenstrukturen, religiöse Tendenzen oder ähnliches. Ein Blick auf dem Webseite genügt, um zu merken, dass sich die Bewegung hauptsächlich auf wissenschaftliche Forschung bezieht. Auf der internationalen Webseite gibt es sogar ein kritisches Statement zum Umgang mit Spiritualität in der FAQs.

Hintergründe:

Religiösität habe ich tatsächlich selbst noch nie erlebt. Die Treffen sind wie in allen politischen Basisgruppen. Nur habe ich anderen Politgruppen noch nie so viele ältere Menschen, Kinder und Menschen in geregelten Beschäftigungsverhältnissen gesehen, was aus linker Perspektive immer „bürgerlich“ genannt wird. Das finde ich jedoch ziemlich gut. Es gibt eine Vorstellungsrunde, eine Moderation, es wird auf Redeanteile nach Gender und Häufigkeit geachtet, es gibt Kleingruppenphasen, um direkten Austausch möglich zu machen, es werden konkrete Verantwortlichkeiten und Aufgaben benannt und so weiter.

Tatsächlich sind mir Esoterik oder auch Spiritualität einmal bei einem Besuch in der Hamburger Ortsgruppe begegnet. Das fand ich auch ein sehr befremdlich. Ich habe aber nach einigem Nachfragen gemerkt, dass das von einzelne Personen ausgeht und nicht eine Gruppentendenz darstellt. Bei einem anderen Besuch wurde das bestätigt und es lief quasi wie bei der OG in Leipzig. Spannend: Auch in Leipzig wollte irgendeine Person eine Untergruppe/Erfahrungsgruppe zum Thema „Spiritualität“ gründen. Dort hat sich aber keine*r gemeldet, sodass das bisher nicht zustande gekommen hast.

Vielleicht stört sich Jutta Ditfurth daran, dass wir nicht uns davon nicht abgrenzen. Tatsächlich ist es jedoch so, dass wir die individuellen religiösen, spirituellen oder esoterischen (wie es auch heißen soll) Neigungen einer Person nicht zum Anschluss einer Person nutzen wollen. Da halten wir uns tatsächlich ans Grundgesetz. Es soll keine Person wegen ihrer religiösen Anschauungen ausgegrenzt werden, sofern diese Anschauung natürlich mit unseren Prinzipien, Forderungen und den Menschenrechten vereinbar sind. Menschenverachtende Meinungen tolerieren wir nicht! Auch das ist eines unserer zehn Grundprinzipien.

Nach dem Durchstöbern von wissenschaftlichen Sektendefinitionen habe ich gemerkt, dass Jutta Ditfurth auf keinen Fall wissenschaftlich argumentiert haben kann hierbei. Sekte verwendet sie wohl eher mit Rückgriff auf die oberen Begrifflichkeiten denunzierend als religiöse Gruppe, die „gefährlich“ ist. Auf Religiosität bin ich eingangen. Unter Gefahr fühle ich mich nicht wirklich. Und Zwang erfahre ich auch nicht. Im Sommer war ich drei Monate nicht aktiv. Typisches aktivistisches Sommerloch. Keine Person zwang mich hierbei irgendwas. Eigentlich war es so wie immer in politischen Basisgruppen. Alle Wandern oder in Griechenland.

– Apokalypse und die „baldige Auslöschung der Menschheit“. Das hat sich leider nicht XR ausgedacht. Nur die drei ersten google-Treffer zu wissenschaftliche Studien:

Prof. Schellhuber: https://www.klimareporter.de/erdsystem/stirbt-die-menschheit-aus

Australische Forschergruppe: https://www.focus.de/wissen/klima/klimakatastrophe-forscher-sehen-menschheit-mitte-des-jahrhunderts-am-ende_id_10802940.html

Und eine weitere klassische „verschwörungstheoretische Sekte“, die vor dem Aussterben warnt:

→ die EU: https://utopia.de/eu-studie-warnt-aussterben-menschheit-134586/

Und davon gibt es sogar noch mehr! Das sind Szenarien, die Wissenschaftler*innen an Computermodellen durchgespielt haben. XR greift diese als potentielle Gefahr auf und warnt vor diesen, da sie in der Zivilbevölkerung nicht Anklang finden. Das Problem ist aktuell noch „die Migration“ bspw., aber nicht die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. XR „glaubt“ nicht an Auslösung der Menschheit. XR WARNT vor dieser, da die Möglichkeiten in viele Studien in Betracht gezogen wird. Kurzes Gedankenexperiment: Wenn ein Medikament die Möglichkeit beinhaltet die Menschheit auszulöschen, dann würden wir es verbieten. Das Vorsorgeprinzip! Aber in Bezug auf die Klimakrise handeln wir mit Nachsorgeprinzip! Leider.

#Endzeitsekte war auch der Hashtag von Beatrix von Storch. Wenn sich (um mich mal dem links-rechts-Schema von Jutta Ditfurth zu bedienen) links und rechts so einig sind, dann würde ich gerne mal die Frage nach der Querfront neu aufwerfen.

2. Behauptung:

XR schürt Emotionen, die den Verstand vernebeln, wenn sie z.B. behaupten »Wir sind die letzte Generation der Menschheit vor der Auslöschung«.

Antwort:

Zur Auslöschung der Menschheit habe ich mich in der ersten Behauptung geäußert. Diese Meldungenkommen nicht von XR, sondern von wissenschaftlichen Studien. XR hat sich das nicht ausgedacht. Emotionalisierung ist ein Element in fast allen sozialen Bewegungen. In Bilder und Videos versuchen auch andere Umweltbewegungen wie Fridays For Future und Ende Gelände Emotionen zu vermitteln, um das Thema Klimakrise fühlbar zu machen. In diesem Video von Ende Gelände ist sogar eine Träne zu sehen, die auf den Boden fällt: https://www.youtube.com/watch?v=_8Q3W5nT6QY Mich bewegt das, viele bewegt das und ich finde das gut.

Hintergründe:

Tatsächlich arbeitet XR viel mit der Emotionalisierung von gewissen Themen, um sie für Menschen greifbar zu machen. Vor allem beim Thema Klimakrise finde ich das sehr hilfreich. Endlich haben wir eine Bewegung, die versucht die Klimakrise erfahrbar zu machen. Jahrelang war ein zentrales Problem, dass das Thema nicht genug mit Emotionen belegt werden konnte. Von rechts wurden und werden Emotionen dauerhaft erfolgreich verwendet, um Hass zu schüren. Bspw.: Angst vor dem Migrant (hier absichtlich männlich).

Politik ist aktuell viel ein Kampf von Problemkonstruktionen. Horst Seehofer versucht nun wieder vor einer noch größeren „Flüchtlingswelle“ zu warnen. Wir wollen eine andere Problemkonstruktion: Das Problem sind nicht die Menschen, die hier herkommen, sondern die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Das betrifft sehr viele Menschen, die nach Europa fliehen. Menschen, die von dieser Zerstörung bereits betroffen sind. Diese würden sich wünschen, dass die Emotionalisierung ihrer Lebensumstände endlich bei den Menschen in Deutschland ankommt und sie Mitgefühl und Empathie bekommen statt den rechten Hass zu spüren.

Das Wort der „Verneblung“ zeigt wie schon bei dem Wort „Sekte“ die denunzierte Zuspitzung der Worte Jutta Ditfurths. Ein rationaler Diskurs auf Augenhöhe wird verhindert, abgeblockt und in Spaltungsrhetorik umgewandelt. Das finde ich sehr unfair.

3. Behauptung:

XR bezieht sich ideologisch u.a. auf Ghandi. Der war keineswegs gewaltfrei. Vergewaltigte Frauen waren für ihn keine Menschen mehr. 1938 forderte er die Jüdinnen und Juden in Deutschland auf, sich »gewaltfrei« in die Messer ihrer Schlächter zu stürzen und kollektiv Selbstmord zu begehen. Auf keinen Fall dürften jüdische Menschen sich wehren.

Antwort:

Die Behauptung, Ghandi wäre ein zentraler Bezugspunkt von XR ist falsch. Richtig ist: Ziviler Ungehorsam ist ein Kernelement von XR. Und in diesem Rahmen wird oft gesagt, dass Ziviler Ungehorsam eine lange Tradition von gesellschaftlicher Veränderung hat. In diesem Rahmen werden meist Ghandi und Martin Luther King genannt und niedrigschwellig Beispiele zu nennen, die wirklich fast jede Person kennt und dadurch nicht Personen auszuschließen. Zudem sind die Beispiele anschlussfähig und haben Strahlkraft. Eine großere Rolle spielt Ghandi nicht. Er wird quasi nur im Rahmen von Ziviler Ungehorsam als Beispiel benutzt, mehr nicht!

Zudem ein Perspektivwechsel: Die queerfeministische Theorie stützt sich immer noch viel auf die theoretischen Errungenschaften von Judith Butler. Letztere unterstützt zuweilen BDS-Kampagnen. Das finde ich höchst problematisch. Gleichzeitig frage ich mich, ob ich nun ihre Bücher, die vielen schlauen Gedanken, die Erkenntnisse als unbrauchbar in den Müll werfen soll und niemals einen Bezug zu ihr herstellen sollte. Dies ist bewusst als offene Frage formuliert, weil ich das wirklich schwierig finde. Aus diesem Grund nochmal: Ghandi spielt keine Rolle bei XR. Er dient zuweilen als Randnotiz für ein Beispiel von Zivilem Ungehorsam.

4. Behauptung:

XR ist keine Graswurzelbewegung, sondern ein hierarchisches Modell. Gegründet wurde XR in England. In Deutschland wurden viele Gruppen von Anleiter*innen aufgebaut, zum Teil in der Manier esoterischer Sekten.

Antwort:

Entweder hat Jutta Ditfurth nicht recherchiert oder sie möchte bewusst Falschinformationen streuen. XR hat drei Forderungen und zehn Prinzipien auf die sich alle Gruppen weltweit als gemeinsame Klammer, als eine Bewegung berufen. Und zwei der zehn Prinzipien von XR sind Dezentralität/Autonomie und eben Hierarchiefreiheit. Das sind zwei unserer Grundwerte, worauf sich alle Gruppen beziehen. Zu behaupten, dass XR hierarchisch sei, ist damit wirklich komplett absolut haltlos oder gar eine Lüge, die Jutta Ditfurth verbreiten möchte.

Hintergründe: Als Ortsgruppe in Leipzig können wir im Rahmen der Forderungen und der Prinzipien machen was wir wollen. Die gemeinsamen Aktionstage ab 7. Oktober wurden in einem zweimonatigem Prozess international mit Feedbackloops ausgetüftelt. Der erste Vorschlag des 27. September, welcher von England kam, (da stand der Klimastreik am 20.09 noch lange nicht fest) wurde von einige Ländern abgelehnt, sodass es letztendlich der 7.10 wurde.

Natürlich läuft es bei einer solch riesigen Organisation nie komplett hierarchiearm ab. Aus diesem Grund ist es immer ein Anspruch, dem wir hinterher laufen. Jedoch erscheint mir XR hierarchieärmer als Fridays For Future. Und auf nationaler Ebene sogar noch hierachieärmer als Ende Gelände. Das ist mein persönlicher Eindruck, da die Strukturen viel viel offener sind. Dadurch leichter zugänglich und für mich hierarchieärmer.

5. Behauptung:

XR kooperiert und wird auch finanziert von Kapitalfraktionen, die ein Interesse an einer manipulierbaren Klimabewegung haben, die bei der PR, der Vermarktung und der gesellschaftlichen Durchsetzung vermeintlich umweltfreundlicher Produktionslinien und politischer Projekte nützlich sind.

Antwort:

Vorab: Ich habe ja gehoffe, dass zumindest Jutta Ditfurth befreit sei von Verschwörungstheorien alá „Das Kapital steckt hinter Extinction Rebellion“. Natürlich spiele ich hierbei auf die grundsätzliche Problematik solcher Argumente, insbesondere mit deutschem Hintergrund an. Auf verschwörungstheoretische Weise ohne klare Belege „das Kapital“ hinter einer sozialen Bewegung vermuten, finde ich von der argumentativen Grundstruktur äußerst problematisch.

Hintergründe:

Große Organisation brauchen immer Geld. Insbesondere für Großproteste. Das ist bei Fridays for Future nicht anders als bei Ende Gelände oder XR. Für Geld braucht es Rechtsformen. In England wurde aus diesem Grund eine Limited gegründet. In Deutschland werden bestehende Vereinsstrukturen genutzt. Die englische Limited hat finanzielle Ressourcen aus verschiedenen Quellen. XR ist hierbei äußerst transparent, hier ist alles dargestellt: https://docs.google.com/document/d/1uECIlfoDe2VsCUzNccv2adcSzR8BmU3pnz0RTFpE418/edit#heading=h.326v7hg2qld0

Ein Wrap-Up: Ein großer Teil sind einfach Spenden von Menschen, die XR super finden. Ein anderer Teil sind auch Spenden von Großgeldgeber*innen und Unternehmen. Durch die Dezentralität und die Autonomie bleiben wir immer zu 100% unabhängig. Ich persönlich spüre keinen Einfluss von irgendeiner anderen Organisation oder Lobbys. Zudem gab es eine Ausschüttung des Climate Emergency Funds an XR. Ein unabhängiger Fund, dessen Kurator*innen (klimapolitische Persönlichkeiten, denen ich zumindest vertrauen schenke) entscheiden welche Projekte die Gelder bekommen. Dort hat nicht nur XR Geld bekommen, sondern sehr sehr viele andere Organisationen. In vielen Ortsgruppen gab es Diskussionen, ob das Geld angenommen werden sollte. In diesem Punkt stimme ich mit Roger Hallam überein. Er führt es in diesem Video genau aus: https://www.youtube.com/watch?v=UbHHv06QVBs

Ich betone: Das Wichtigste ist doch nur, dass wir unabhängig bleiben! Das ist bei XR klar gegeben. Sodass ich aktuell keine Lenkung das „das Kapital“ sehe. Wenn wir hier verschwörungstheoretisch etwas herbei konstruieren finde ich sehr bedenklich.

6. Behauptung (Wiederholung)

XR will nicht aufklären sondern Stimmung schaffen. XR setzt auf Hyperemotionalisierung und ist intellektuellenfeindlich. Dafür wird gemeinsam geweint und meditiert.

Antwort:

XR wurde von Bewegungsforscher*innen in Großbritannien gegründet, die sich weltweit soziale Bewegungen und Proteste angeschaut haben, um daraus eine internationale Bewegung zu formen, die das Potential hat weltweiten Systemwandel gegen die Klimakrise möglich zu machen. Zu sagen, XR sei „intellektuellenfeindlich“ ist kontrafaktisch, schlecht recherchiert oder einfach nur denunzierend.

Zudem vgl. 2. Behauptung in Bezug auf Emotionalisierung.

7. Behauptung (Wiederholung)

XR zielt vor allem auf junge Leute und emotionalisiert sie. XR versucht rauschhafte Ängste vor der Zukunft zu erzeugen und spricht von der Bereitschaft der »Selbstaufopferung«.

Antwort:

Ich habe bei XR noch nie so viele alte Menschen in der Klimabewegung getroffen. Vor allem im Blick auf die großen Bewegungen Ende Gelände und Fridays For Future erscheint mir XR vom Alterdurchschnitt viel älter. XR zielt sogar bewusst auf ältere Menschen, um zivilen Ungehorsam nicht jung und militant wirken zu lassen, sondern als bürgerliche Pflicht aus der Mitte der Gesellschaft. Dies soll die Aktionform anschlussfähiger machen, sodass die Bewegung weiter wächst. So ist das in zahlreichen Vorträgen von XR-Aktiven online auch nachvollziehbar.

PLUS: Vgl. Behauptung 1 & 2 zu Selbstaufopferung und Emotionalisierung

8. Behauptung:

XR will möglichst viele Aktivist*innen ins Gefängnis bringen. XR übernimmt selbst nicht die Verantwortung für die Gefangenen. In Berlin wird die Telefonnummer des Ermittlungsausschusses (EA) der linken Szene verbreitet, obgleich man die Linke bekämpft.

Antwort:

XR möchte nicht Menschen ins Gefängnis bringen. XR agiert mit Zivilem Ungehorsam als Strategie. Also auch mit der Bereitschaft, dass sich Menschen zeitweise verhaften lassen und ein Zeichen zu setzen, so funktioniert Ziviler Ungehorsam eben. Das ist bei anderen Bewegungen nicht anders. Auch bei Ende Gelände muss die Bereitschaft da sein bzw. die Menschen müssen darauf vorbereitet sein. Wenn sie das nicht wollen, können sie gerne andere Protestformen nutzen. Keine Person wird bei XR zu etwas gezwungen.

WICHTIG: XR bekämpft keine Linke! XR will sind blos nicht klar „links“ positionieren!

Hintergründe:

Hier muss „links sein“ und „links positionieren“ unterschieden werden. XR will sich nicht links positionieren. Das hat den einfachen Grund, das diese aufgeladenen politischen Labels eine Barriere für Menschen darstellen: „Links sein“ oder sich „links positionieren“ ist klar ideologisch aufgeladen, tendentiell eher für bereits politisierte Menschen ein Konzept und zudem kein einheitlich verstandenes Konzept. Eines der zentralen XR Prinzipien ist „Alle sind willkommen – so wie sie sind!“ mit dem Zusatz „Wir haben aktiv daran ein geschütztes und zugängliches Umfeld zu schaffen!“. Das bedeutet: Diskriminerung und menschenverachtende Einstellungen haben in XR keinen Platz, da dies kein geschütztes und zugängliches Umfeld darstellt. Genauso wollen wir dauerhaft Barrieren abbauen, die in linken Kontexten unter dem Begriff „linke Szenecodes“ laufen. „Links sein“ als Selbstdefinition gehört dazu auch.

Menschen müssen nicht „links sein“ um bei XR mit zu machen. Menschen müssen sich nicht „links positionieren“. Sie sollten die XR Prinzipien achten und XR Forderungen gut finden. Und in den Prinzipien sind menschenverachtende Einstellungen, Diskriminierung und ähnliches ausgeschlossen. In den XR Forderungen sind radikaler Klimaschutz mit radikaldemokratischen Forderungen zusammengedacht. (Bürger:innenversammlungen -> NICHT Volksentscheid!) Wenn ich auf die Prinzipien und Forderungen von XR schaue, dann sind sie tendentiell „linker“ als „rechter“… Ist XR dadurch links?

Die Frage ist, ob es wichtig ist und eine Rolle spielt… Anm.: Ich verstehe übrigens nicht, warum es absolut okay ist, dass FFF sich nicht links positioniert und sich alle Klimagruppen FFF fast schon anbiedern, aber bei XR es unbedingt eingeordnet werden muss. Das ist echt noch eine offene Frage bei mir.

9. Behauptung:

Alle dürfen bei XR mitmachen, auch »Rechte«. Co-Gründer Roger Hallam sagt außerdem: »Anders als klassische linke Bewegungen schließen wir niemanden aus, auch jemand, der ein bisschen rassistisch oder sexistisch ist“.

Antwort:

Hier wurde wieder ein Zitat einer Einzelperson aus dem Kontext gerissen. Ein Blick in die DNA, die Grundwerte von XR auf der Webseite genügt um zu sehen, dass die Behauptung haltlos ist. Denn Menschen, die bei XR aktiv werden wollen, müssen die XR Prinzipien, unsere Werte achten, sonst können sie nicht unter dem Label XR handeln.Dies können hier nachgelesen werden: https://extinctionrebellion.de/wer-wir-sind/prinzipien-und-werte/

Zitat: „Verhalten, das Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Islamophobie, Homophobie, Behindertenfeindlichkeit, Klassendiskriminierung, Altersvorurteile und alle anderen Formen der Diskriminierung, einschließlich beleidigender Sprache, aufweist, akzeptieren wir weder persönlich noch online.“

Hintergründe: Menschenverachtende Einstellungen wie Rassismus und Sexismus werden nicht geduldet! Punkt. Das ist Diskriminierung und wird angesprochen, besprochen und wenn nötig auch geahndet. Und hier kommt vielleicht der zentrale Unterschied zu vielen eher linken Organisationen ins Spiel.

Antirassismus/Antisexismus wird sich dort oft als Haltung und Label auf die Fahne geschrieben und gesagt: Das wird nicht toleriert! Wir sind nicht so! Meist: „Wir sind Antirassistisch, Anti…etc.“ Ein Label eben, denn gleichzeitig wissen wir, dass echt schwer / kaum möglich ist, frei von rassistischen Stereotypen und sexistischen Verhalten in Gruppenprozessen zu sein. XR nutzt diese Labels (Antisexismus/Antirassismus) bewusst nicht, da diese Labels konnotiert sind und eine Grenze darstellen für Leute, die eine gewisse Sprache, ein gewissen Verhalten noch nicht verinnerlicht haben. Was aber sehr wohl genutzt wird und in den Prinzipien enthalten ist, ist DIE PRAXIS. Wenn Menschen diskriminierende Sprache verwenden, dann wir das angesprochen, sodass die Personen einen Lernprozess bestreiten können. Und darum geht es doch: Lerneffekte zu erreichen!

In diesem Kontext lässt sich auch das oft verbreitete Gerücht „ein bisschen rassismus ist okay“ lesen. Es müsste heißen: „Ein bisschen Rassismus wird immer wieder in Gruppenkontexten vorkommen, aber wir tolerieren es NICHT stillschweigend, sondern sprechen das klar an und regen damit zu Selbstreflexion an.“ Das ist für mich eine antirassistische/antisexistische Praxis. Für Fehler/unangebrachte Sprache/Verhaltensweisen sensibel sein und diese klar benennen, aber sich nach außen nicht mit grenzaufbauenden Labels schmücken, welche meist ja sowie nicht erfüllt werden. Ich kann verstehen, dass das Bedürfnis nach „Haltung“ groß ist in den aktuell Zeiten. Meineserachtens ist es jedoch nicht strategisch sinnvoll. Diese Haltung wirkt oft auch für viele abschreckend, die sich der „polical correctness“ noch nicht stellen können. Dieser Widerspruch lässt sich meineserachtens auch nicht adequat auflösen.

10. Behauptung:

XR ist nicht gegen Atomenergie. Alle Nachfragen werden mit dem Hinweis auf noch zu gründende »Bürgerversammlungen« beantwortet, an denen »jeder« teilnehmen könne und die dann in noch ungeklärter Weise die Regierungen beraten sollen.

Antwort:

Es ist das eine, das hier ein absurdes Beispiel konstruiert wird, wenn wir uns die aktuellen Umfragewerte zu Atomenergie anschauen. Nur 5% sind voll und ganz dafür. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/196207/umfrage/meinung-zum-gebrauch-von-atomenergie-in-deutschland/

Hintergründe:

Natürlich ist eine Bürger:innenversammlung keine Umfrage. Aber ein radikaldemokratisches Instrument, welches von den Politikwissenschaften empfohlen wird, um die Hülle der aktuellen Demokratie wieder zum Leben zu füllen. Seit Jahren haben wir das Problem, dass unsere Proteste im Sand verlaufen, da immer wieder Kommissionen eingesetzt werden. Die Kohlekommission ist das aktuellste und beste Beispiel. Als Bewegung schaffen wir es scheinbar nicht unseren Protest realpolitisch wirksam zu machen. Bürger:innenversammlungen statt Kommissionen könnte eine schlaue Strategie diesbezüglich sein.

In Irland, einem urkonservativen Land, wurde mit einer Bürger:innenversammlung das Abtreibungsgesetz reformiert!!! Entscheidungen von Bürger:innenversammlungen haben eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung, auch wenn sie radikalere Schritte beinhalten. Die Modellversuche sprechen aktuell eine deutliche Sprache. Natürlich ist das ein Versuch! Aber besser als weiterhin die parlamentarische Demokratie mit letzten Beatmungsversuchen der Demokratieförderung am Leben zu halten.

11. Behauptung:

XR arbeitet eng mit der Polizei zusammen. Für die morgigen Aktionen in Berlin hat XR Polizisten in die eigenen »XR-Deeskalationsgruppen« aufgenommen.

Antwort:

Das ist richtig. XR arbeitet mit der Polizei zusammen. Ob wir diese Zusammenarbeit mit „Polizisten in die eigenen XR-Deeskalationsgruppen aufgenommen“ beschreiben muss, sei dahingestellt. es gibt XR-Deeskalationsteams, welche mit der Polizei reden und diese Informationen dann in die Blockade tragen. Dort wird dann gemeinsam entschieden, wie mit den Informationen umgegangen werden soll. Diese Teams sollen Menschen vor einer Eskalation durch die Polizei auch schützen und gleichzeitig mit Verhandlungen treten. Klassischerweise der*die Polizeikontakt auf linken Protestveranstaltung.

Hintergründe: Nur soll das eben etwas anders – ich würde sagen: Strategischer statt moralisch ablaufen. Konkret heißt das auch: Polizeifreundlicher statt polizeifeindlicher.

Vorab: Ich habe selbst Polizeigewalt erlebt und sende solidarische Grüße alle Menschen, die eigene Umgangsweisen damit gefunden haben oder noch finden müssen. Das Thema ist sehr sehr kompliziert und mit Emotionen versehen. Ich habe für mich jedoch entschieden ein strategisches Verhältnis zur Polizei aufzubauen und KEIN moralisches ablehnendes. Was das bedeutet wird in diesem Video von Roger Hallam beschrieben: https://www.youtube.com/watch?v=zVBKp0gQDTs

Das Video geht ca. 18 Minuten und ich kann deswegen nicht auf alle Aspekte eingehen. Der Grundpunkt: Es bringt mir im Aktivismus nichts, wenn ich die Polizei als Gegner*in konstruiere – die Individualität von Polizist*innen abspreche und auf „die gewaltsame Polizist*in“ verallgemeinere – und dementsprechend handele. Es ergeben sich gleichzeitig einige strategische Vorteile in einer bereichsweise funktionierenden Kooperation mit der Polizei. Moralisch kann ich die Abneigung sehr gut nachvollziehen. Aber dieses Argument bringt mir nichts, wenn ich beispielsweise das Ziel habe, dass der Protest in Berlin ab 7. Oktober von einem großen Teil der Bevölkerung unterstützt werden soll. Bitte schaut euch für mehr das Video an! Dort ist alles erklärt 🙂

12. Behauptung:

XR hat versucht, alle möglichen Teilnehmer*innen seiner Aktionen in einer »Rebel Survey« nach der Bereitschaft zu politischer Radikalität, Mitgliedschaft in politischen Gruppen usw auszufragen. Nach heftiger Kritik wurden Teile der personalisierten Daten angeblich gelöscht.

Antwort:

Hier habe ich eingeschränkte Zustimmung. Das ist ein berechtigter Kritikpunkt. Bevor ich diese Behauptung aber zustimme, muss noch ein Fehler richtig gestellt werden: Es war ohnehin der Plan die Daten vor der Rebellion rechtzeitig zu löschen. Zudem war die Daten gut verschlüsselt gespeichert. Trotz dessen stimme ich zu: Datenschutz wird bei XR nicht groß geschrieben und ich sehe das sehr kritisch.

Hintergründe:

Das Thema „Datenschutz“ wird bei XR oft auf eine zu leichte Schulter genommen. Oft steckt dahinter die Strategie, dass wir eben uns als Menschen auf emotionaler Ebene nicht als „kriminell“ fühlen wollen, denn das passiert bei kladestinen Strukturen oft. Wenn Widerstand und ziviler Ungehorsam als „bürgerliche Pflicht“ definiert wird, welche legitim und notwendig ist, dann fühlen sich Menschen schneller wohl auch ihre Daten preis zu geben und denken über die Konsequenzen weniger nach. Dies hat Vorteile, aber auch einige krasse Nachteile. Ein Vorteil ist die Offenheit. Linke Gruppen sind auch wegen Datenschutz teilweise sehr hochschwellig. Gewisse Codes nicht zu kennen, gewisse Programme lernen zu müssen und dann noch ab und zu belehrt zu werden, dass diese eine Aktion ja total fahrlässig war. Das waren meine Einstiegerlebnisse, die sehr frustrierend waren. Zu sagen: „Hey, diese Mailverteiler. Und dieser Chat. Achja, wie ist deine Nummer?“ – das ist Alltag für die Menschen. Und fühlt sich direkt wie eine menschliche Beziehung an. (und nach Beziehungsweise Revolution wissen wir alle wie wichtig Beziehungsarbeit ist, um mal auch wieder einen Szenecode zu bedienen). Ich glaube in vielen OGs funktioniert die Mobilisierung deswegen so gut. Es ist einfach unkompliziert.

Wichtiger Nachteil und berechtigter Kritikpunkt: Es ist sehr fahrlässig. Die Menschen sind sich oft nicht bewusst, was das bedeutet und gehen Risiken ein, welche sich möglicherweise nicht eingehen würden, wenn sie wissen, was das bedeuten könnte. Hier liegt als die Krux in der Aufklärung über Daten/Datenschutz. Und meines Erachtens geschieht dies bei XR zu wenig. Aus diesem Grund führe ich hierbei interne Debatte über Datenschutz und die Verbesserung von diesem.

13. Behauptung:

XR hat einen absurden, staatsgläubigen Gewaltbegriff und ist auch damit gefährlich für linke politische Gruppen. In Hamburg hat sich XR z.B. öffentlich von einer Sitzblockade distanziert, weil nach einem harten Polizeieinsatz (»Schmerzgriffe«) jemand »Fuck the Police!« rief. Diese Beleidigung der Polizei, sagt XR, sei Gewalt.

Antwort:

Der Fall Hamburg muss klar als ein Einzelfall bezeichnet werden, denn danach folgte eine Distanzierung und Entschuldigung von Seiten der XR-Aktiven in Hamburg. Das war ein Fehler! Für mich persönlich ist es verständlich und absolut okay, wenn Menschen sich entscheiden eine Blockade zu verlassen, wenn sie sich nicht wohl fühlen, weil sie eine aggressive Stimmung wahrnehmen und Parolen, die für die Menschen gewaltvoll sind, gerufen werden. Ich saß selbst in Sitzblockaden – in denen ich meistens sowieso schon Schiss habe und mich unwohl fühle – in welchen ich noch flaueres Gefühl im Magen hatte, weil prollige „Hass auf die polizei“-Parolen skandalisiert wurden. Das hilft mir nicht wirklich! Auch wenn ich mir der strukturellen Kritik an der Institution bewusst bin, fühle ich mich nicht wohl dabei, finde es in diesem Moment nicht zielführend und halte es allgemein nicht unbedingt für eine adequate Strategie. Das Verlassen einer Blockade, wenn gewisse persönliche Grenzen überschritten werden, finde ich verständlich und legitim.

Der nachfolgende Twitter-Kommentar ist aber natürlich etwas vollkommen anderes und das geht gaaar nicht für mich. Es ist das eine, eine gewisse Aktionsform nicht schlau/gut zu finden oder sich damit nicht wohl zu fühlen. Aber es ist völlig inakzeptabel Gruppen, die für das ähnliche Kämpfen wegen ein paar Parolen die Kriminalisierung an den Hals zu wünschen. Das geht einfach gar nicht! Logischerweise distanzierte sich Hamburg schnell. Glücklichweise nahm Sitzenbleiben die Entschuldigung an. Schlauerweise wird der Rest nun persönlich geklärt.

XR hat bereits mehrmals Polizeigewalt kritisiert und klar benannt. Gleichzeitig muss der Gewaltbegriff im Verhältnis zur Polizei unter

14. Behauptung:

XR wird niemals ein kritisches, rationales, linkes Projekt sein.

Antwort:

XR ist ein kritisches, rationales Projekt, welches sich aber aus strategischen Gründen nicht links positionieren möchte.

wünsche Euch ein schönes Wochenende, lg, Carla

24 Hours of Reality des The Climate Reality Projects (u.a. von dem früheren US-Vize Al Gore) – unbedingt reinhören + schauen!

Auch dieses Jahr wieder (Links zu den Vorjahren)

https://www.24hoursofreality.org

diesmal mit dem Schwerpunkt, wie vielfältig sich der Klimawandel u.a. auf unsere Gesundheit auswirkt und welche Lösungen dort entwickelt wurden.  Mit Beiträgen (u.a. von Al Gore), Interviews, Musikclips etc. aus der ganzen Welt….

und das Ganze mit jeder Menge eindrucksvoller Bilder  zum Darstellen der Zusammenhänge….

Hosted by The Climate Reality Project and former Vice President Al Gore, 24 Hours of Reality is a day of eye-opening stories and compelling conversations about the climate crisis and how we solve it, broadcast live to millions around the world.

At The Climate Reality Project, we’re here to make climate action a necessity in every sector of society. Founded by former Vice President Al Gore, we empower everyday people to spread the truth of the climate crisis and work for practical solutions across the Earth.

und was jeder noch so tun kann…

  • mit #24hoursofreality selber in den sozialen Medien weiterverbreiten,
  • gemeinsam mit Freunden schauen
  • Act Now – unterschreibe Aufruf an Trump und  10 weitere anlässlich der aktuell in Polen laufenden Klimakonferenz

„Tell Your Leaders We Won’t Wait

The world’s leading scientists agree: The climate crisis is creating a global health crisis. To avert the worst consequences, we’ve got to keep global warming below 1.5º C. And that means slashing greenhouse gas emissions by 2030. As leaders are meeting in Poland right now, send the message to the top 10 carbon polluting nations demanding increased action.“

  • auf meiner Webseite http://www.lakunabi.de diverse Anregungen für eigene Aktionen und/ oder Umsetzen im eigenen Alltag entdecken…;-)

Wandelwoche und Pödelwitz – was so war…:-)

Da ich selber leider zu  selten dazu komme , eigene Blogbeiträge zu schreiben, obwohl (und vielleicht gerade weil.. !? 😉 ich bei so vielen Konferenzen, Klimacamps, Festivals und Kundgebungen bin, die es verdienen würden, „beschrieben“ zu werden und damit hoffentlich auch besser sichtbar zu werden…
werde ich in Zukunft an dieser Stelle auch Blogs von Menschen sichtbarer machen, die auch jeweils vor Ort waren und  geschafft haben, es in Worte zu fassen :
diesmal Mara mit ihrem Blog undjetzterst

mit „Wissen, handeln, wandeln“ zur gestrigen Auftaktverstaltung der diesjährigen Wandelwoche (siehe auch in meinem Kalender),
und
„What do we want?“ zum Klimacamp Pödelwitz

Viel Vergnügen beim Lesen und herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an Mara!

Carla

PS Und natürlich möchte ich noch mal auf meinen ständig aktualisierten Blogpost zum Hambacher Wald hinweisen: u.a. mit folgendem Aktuellen: Jetzt werden sogar schon die  Presse – und auch Künstler an ihrer Arbeit im Hambacher Wald gehindert!!! Das die vor Ort aktuell noch agierenden Polizisten damit (bisher) noch durch kommen, bzw. das offensichtlich glauben, finde ich unglaublich! Auch weil PolizistInnen eine Remonstrationspflicht haben !